INKLUSION
Inklusion bedeutet, dass sich die Vielfalt unserer Gesellschaft in allen Teilbereichen widerspiegelt. Sport, konkret Tennis ist eine ideale Plattform für ein respektvolles Miteinander, wo Verschiedenheit normal ist und individuelle Stärken und Schwächen als Chance gesehen werden.
Die Wertschätzung von Vielfalt ist ein Kerngedanke von Inklusion. Sie bezieht dabei alle Dimensionen wie Alter, Geschlecht, Sexualität, Religion oder Ethnizität mit ein und wird als Gewinn für die Gemeinschaft betrachtet.
Durch die in Deutschland 2008 ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention ist besonders die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung in den Fokus gerückt. Wir betrachten Behinderung nicht als defizitären Zustand einer Person, sondern als wechselseitigen Prozess unterschiedlichster Komponenten: zum Beispiel Sozialisation und Motivation einer Person, medizinisch-biologischen Voraussetzungen oder Umweltbedingungen wie Barrierefreiheit – materiell-baulich bei Einrichtungen, kommunikativ bei Nachrichten oder Formularen sowie einstellungsbezogen bei Mitmenschen.
Um mehr Teilhabe zu ermöglichen, müssen wir Tennis nicht neu erfinden. Beim Rollstuhltennis, Blindentennis, Gehörlosentennis oder Tennis von Menschen mit geistiger Behinderung. Denn egal wie verschieden wir sind – unsere große Gemeinsamkeit ist die Leidenschaft für unseren Sport! Wir alle spielen Tennis. Darauf kommt es an!
Für Fragen rund um diese außergewöhnliche Möglichkeit Tennis zu spielen, steht unsere Inklusionsbeauftragte dir gerne zur Verfügung.
Sie gibt auch Auskunft darüber, wann die wöchentlichen Trainingszeiten für Blinde und Sehbehinderte stattfinden:
Kirstin Linck
Integrationsbeauftragte@thclueneburg.de
Telefon (0176) 54 40 04 43
Unser Mitglied Kirstin Linck hat Mitte Septemer 2024 erfolgreich an den Europameisterschaften im Blindentennis in Kozerki (Polen) teilgenommen. Nach der Vorrunde belegte sie den 2. Platz und hatte sich damit die Teilnahme am Finale erspielt. In einem rein deutsch/deutschen Finale gewann sie in drei Sätzen. Damit ist sie Europameisterin im Blindentennis in der Kategorie der Blinden (B1). Bei den Europameisterschaften sind insgesamt 52 Blinde und Sehbehinderte aus 4 Kontinenten angetreten. Kirstin Linck freut sich sehr über den Titel! Sie sagt: "Das harte Training der letzten Monate hat sich ausgezahlt. Ich habe meine im April bei einem Turnier in Madrid gebrochene Hand wieder fit bekommen und bin in Kozerki (Polen) bei den European Championchip 2024 angetreten. Der Europameistertitel ist bisher mein größter Erfolg. Aber das nächste Turnier steht mit den Weltmeisterschaften in Italien bereits vor der Tür. Dort werden 117 Spieler und Spielerinnen aus aller Welt erwartet. Ich möchte auch dort mein bestes Tennis spielen und schauen wie weit es reicht. Die Leistungsdichte der in Italien antretenden Spielerinnen ist wesentlich dichter."
Erstmals haben Blindentennisspielende aus Bologna, Ludwigsfelde, Hamburg und Lüneburg einen Zwei-Länderwettkampf in der Kategorie B1 im Blindentennis gespielt.
Alle Beteiligten (Aktive und Helfende) waren am 2. und 3. März 2024 mit viel Engagement und Freude am Spiel dabei.
Der amtierende Deutsche Meister und die Gewinnerin der World Games 2023 lieferten im Finale ein großartiges Spiel mit vielen Ballwechseln.
Letztlich machte Lars Stetten vom TC Ludwigsfelde weniger Fehler und gewann das Finale mit 3:0 und 4:3.
An diesem Wochenende wurden verkürzte Sätze gespielt, da ansonsten die Zeit und auch die Konzentration der Spielenden nicht ausgereicht hätte alle Spiele durchzuführen.
Kirstin Linck und Ronald Hinz, die beiden Vereinsmitglieder des THC Lüneburg e. V., erreichten die Plätze 3 und 4.
Daniela Pierri aus Bologna bedankte sich für die tolle Organisation und die Gelegenheit in Lüneburg spielen zu können. Aufgrund der diversen Streiks im Bereich von Bus, Bahn und Flugzeug ist sie bereits am Mittwoch wieder nach Italien aufgebrochen. Somit konnte nur noch eins der drei geplanten gemeinsamen Trainings stattfinden.
Manfred Neumann, stellvertretender Vorsitzender des BVN Region Nord-Ost nutzte die Gelegenheit und probierte einmal mit einer Dunkelbrille und einem Soundball Tennis zu spielen. Anschließend meinte er: „Respekt, es ist unglaublich schwer den Ball nur nach Gehör zu orten und die Orientierung nicht zu verlieren.“
Die Veranstaltung wurde vom Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e. V. in Kooperation mit dem THC Lüneburg e. V. organisiert und von Aktion Mensch und dem MTV Treubund Sportmarketing gefördert.
Vielen Dank an alle Beteiligten!
Zweiländerwettkampf Italien : Deutschland
im Blindentennis Im Sportpark Kreideberg, Halle C (Am Wienebüttler Weg 14, 21339 Lüneburg) messen sich am 2. März 2024 von 14 bis 19 Uhr und am So. 3. März 2024 ab 10 Uhr Blindentennisspieler*innen aus Bologna Hamburg, Ludwigsfelde und Lüneburg.
Mit Daniela Pierri und Bianka Gräming sind die erst- und drittplazierte der IBSA World Games 2023 vor Ort.
NATIONALE BLINDEN-MEISTERSCHAFTEN 2023
Vom 8. bis 10. Dezember wurden in Löhne die Nationalen Blindentennis-Meisterschaften 2023 ausgetragen. 30 Spieler:innen aus ganz Deutschland kämpften um die Titel in den Klassifizierungen B1 bis B4, die die Teilnehmenden nach ihrer Sehfähigkeit aufteilen. Spannende Begegnungen und ein stetig steigendes Niveau zeichneten das Turnier aus.
An zwei Turnierstandorten wurden die Spiele ausgetragen. In der Turnhalle des Löhner Gymnasiums entstanden durch Klebung taktiler Linien und das Aufstellen mobiler Netze drei Tennisplätze für die Spieler:innen der Startklasse B1, die als vollblind gelten und dies auch mittels Tragen einer Dunkelmaske im Wettkampf garantieren.
Die Teilnehmenden der Kategorie B1 lieferten unter diesen Bedingungen konzentrierte und spannende Matches, die häufig zur Entscheidung nach 1:1 Sätzen in den Champions-Tiebreak gehen mussten.
Im Finale der B1 Herren gewann Lars Stetten vom TC Ludwigsfelde gegen Bastian Kaller vom Löhner TC, bei den B1 Damen kongenial Bianka Graeming vom TC Ludwigsfelde gegen Katja Löffler vom Löhner TC.
Das Spiel um Platz 3 war auch höchst spannend. Gespielt haben Sandra gegen Kirstin mit 6:4, 6:7, 13:15 im Matchebreak.
Zeitgleich spielten in der benachbarten Tennishalle die Starter:innen der eingeschränkt sehfähigen Kategorien B2, B3 und B4. Sie alle unterscheiden sich in der Feldgröße und der maximal erlaubten Anzahl an Ball-Aufsprüngen von den Vollblinden.
Doch auch hier wird auf Courts mit taktilen Linien und vor allem dem fürs Blindentennis charakteristischen rasselnden Schaumstoffball gespielt.
Die B4 Klasse wurde gemischtgeschlechtlich ausgespielt.
Hier siegte Charlotte Schwagmeier in einem hochkarätigen Finale gegen Christian Schäfer aus Düren.
Bei den B3 Herren gewann Tobias Nietschmann vom TC Jagst Langenburg gegen Christian Marx vom Hamburger SV.
Das B2 Herren Finale entschied Sascha zur Borg vom Hamburger SV gegen Michael Gutschmid vom Löhner TC für sich, wohingegen das B2 Damenfeld für Simone Kaminski vom Löhner TC gegen Daniela Schmidt von Eintracht Dortmund entschieden wurde.
„Im sechsten Jahr der Nationalen Blindentennis-Meisterschaften sind viele bekannte Gesichter aber auch Teilnehmende aus neuen Standorten dazugekommen, was uns sehr freut.
Das athletische und strategische Niveau der Spieler:innen steigt jährlich“, fällt das Urteil von Marc-Rene Walter aus, der mit seinem Team vom Löhner TC Rot-Weiß das nationale Turnierhighlight und den gleichzeitigen Jahresabschluss 2023 im deutschen Blinden- und Sehbehindertentennis organisiert hat.
Niklas Höfken, DTB-Referent für Inklusion und Parasport sowie „Tennis für Alle“ Projektleiter der Gold-Kraemer-Stiftung, war das Wochenende in Löhne vor Ort: „Danke an das Team vom LTC für diese sehr gelungenen Meisterschaften. Seitdem wir 2016 Blindentennis in Deutschland eingeführt haben, hat sich der Sport sehr positiv entwickelt. Die Nationalen Meisterschaften sind der Gradmesser dafür, dass die Spieler:innen immer stärker werden und die deutsche Blindentennis-Szene weiter wächst.“
Das Turnier im Löhner TC wurde in enger Kooperation mit der „Tennis für Alle“-Initiative von DTB und Gold-Kraemer-Stiftung sowie mit Unterstützung des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes realisiert.
Ein Novum: Am Samstag und Sonntag werden von drei Plätzen aus Löhne Begegnungen des Turniers live im Netz übertragen und teilweise sogar professionell kommentiert!
Wer streamen will, muss sich einen kostenlosen Account auf https://solidsport.com/blinden-und-sehbehinderten-tennis erstellen.
Wir sind gespannt, wie dieses Pilotprojekt klappt, wünschen allen Spieler:innen viel Erfolg sowie allen Zuhörer und Zuschauer:innen viel Spaß!
Alle Streams werden euch auch nachträglich als "On-Demand Content" zur Verfügung stehen.
Klicke HIER um auf unsere Webseite zum Stream zu kommen.
Mit Erfolg und viel Spaß fand der 2. Lüneburger Hanse-Cup im Blindentennis vom 27.-30. Juli 2023 statt.
Trotz regenbedingter Unterbrechungen konnte das Turnier am Sonntag mit den Finalspielen wie geplant zuende geführt werden.
Zwei 2. Plätze gingen an Mitglieder des THC Lüneburg:
Kirstin Linck errang in der Kategorie B1 den 2. Platz;
Birgit Schuhmacher, die erstmals ein Finale erreichte, gewann den 2. Platz in B2/B3.
Lars Stetten vom TC Ludwigsfelde (Brandenburg), aktueller Deutscher Meister in der Kategorie B1, sicherte sich den Sieg in der gemischt ausgetragenen Kategorie.
Für den Bereich B2/B3 erreichte Daniela Schmidt aus Wuppertal den 1. Platz; bei den Herren gewann wie im Vorjahr der Dürener Christian Schäfer.
Das Turnier wurde gefördert durch die Lüwobau-Stiftung, die Sparkassenstiftung und die Firma IPD.
Bei den 34. Deutschen Meisterschaften im Rollstuhltennis am 10./11. Juni 2023 in Köln wurde Vereinsmitglied Markus Wasmund Deutscher Meister in der Konkurrenz der Offenen Klasse Breitensport. Angetreten waren die TOP 16 der Deutschen Breitensportrangliste. Markus Wasmund trotzte den hohen Temperaturen auf den Sandplätzen beim TC Weiden und errang sowohl im Einzel als auch im Doppel, zusammen mit Elvis Fakic (TC Dinklage), den ersten Platz. Hier geht's zum DTB Bericht.
DEUTSCHER MEISTER IM THC
Neues Mitglied im THC Lüneburg ist Markus Wasmund (2020 Deutscher Meister im Rollstuhltennis). Bei der Saisoneröffnung am 29. April 2023 war er ebenso dabei wie Kirstin Linck, Birgit Schuhmacher und Ronald Hinz (Blindentennis).
TRAINING IM SOMMER 2023
Das Blindentennis Training findet mittwochs von 12:30 – 14:30 Uhr auf Platz 5 statt und wird von Janine Duve geleitet.
Interessierte Spielerinnen und Spieler mit und ohne Behinderung sowie Trainerinnen und Trainer können jederzeit zum Training dazu kommen.
Darüber hinaus können unter integrationsbeauftragte@thclueneburg.de weitere Termine individuell abgesprochen werden.
Kirstin Linck belegt den 3. Platz!
Herzlichen Glückwunsch!
Ein erfolgreiches Event – die Gala im GOP Varieté Hannover für die Behindertensportler Wahl 2023.
Para Eisschwimmerin und Triathletin Tina Deeken wurde zur Behindertensportlerin des Jahres 2023 gekürt. Im Beisein der niedersächsischen Innen- und Sportministerin Daniela Behrens und des neuen Präsidenten des LandesSportBundes Niedersachsen André Kwiatkowski überreichte Karl Finke, Präsident des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen, der verblüfften Siegerin die kunstvolle Siegerskulptur des Bildhauers Siegfried Neuenhausen.
TNB Behindertensportlerin Kirstin Linck (THC Lüneburg e. V.) erreichte mit 2.213 Stimmen Platz drei.
Der TNB gratuliert Kirstin Linck zu einer tollen Leistung, aber auch alle anderen Kandidatinnen und Kandidaten werden mit Glückwünschen bedacht.
TNB Präsident Raik Packeiser spricht ebenfalls seine Glückwünsche aus: „Einen großen Respekt für alle behinderten Sportlerinnen und Sportler. Der Sport für Menschen mit Behinderung hat einen hohen Stellenwert in Niedersachsen und alle Kandidatinnen und Kandidaten verdienen die Anerkennung und Unterstützung für diese herausragende Leistung."
Quelle: https://www.tnb-tennis.de/
NATIONALE BLINDENTENNIS-MEISTERSCHAFTEN 2022
- Vizemeisterschaft geht erneut nach Lüneburg -
In Löhne wurden vom 2. - 4. Dezember die Nationalen Blindentennis-Meisterschaften 2022 ausgetragen. Spieler:innen aus ganz Deutschland kämpften um die Titel in den Klassifizierungen B1 bis B3.
Wie im Vorjahr erspielte sich Kirstin Linck vom THC Lüneburg die Vizemeisterschaft in der Klasse B1 Damen. Siegerin wurde die 5-malige Deutsche Meisterin Bianka Gräming vom TC Ludwigsfelde.
Marc-Rene Walter hat mit seinem Team vom Löhner TC Rot-Weiß erneut perfekt das nationale Turnierhighlight durchgeführt.
HANSE-CUP 2022
Der Hanse-Cup vom 19.-21. August 2022, das erste Blindentennisturnier auf Sand, war für alle Teilnehmenden und den ausrichtenden THC Lüneburg ein spannendes und erfolgreiches
Turniererlebnis.
Mit 9 Teilnehmenden aus Hamburg, Lüneburg, Bremen, Großraum Berlin und Köln/ Düren trafen langjährige Tennissportler und Newcomer aufeinander. Ausgespielt wurde der Hanse-Cup in zwei Kategorien,
B1 mit Mini-Court und verpflichtender Augenmaske für die Spielenden, und B2 kombiniert mit B3 auf dem etwas größeren Spielfeld. Die entsprechend abgesteckten Plätze 5 und 7 waren bestens
vorbereitet, und nach einer Einführung für alle Schiedsrichter und Helfenden durch die Projektleitung (Niklas Wilken), die Turnierleitung (Niclas von Schnakenburg) und den Oberschiedsrichter
(Tobias Fuchs vom Berlin-Brandenburgischen Tennisverband) ging es ab Samstag Morgen intensiv zur Sache.
Den Sieg in der B1-Kategorie ließ sich Bianka Gräming, vielfach ausgezeichnete deutsche Blindentennismeisterin, nicht nehmen; Ronald Hinz gelang es aber, ihr den ersten Satz abzunehmen und dadurch den Match Tie Break zu erreichen. In der Kategorie B2/ B3 ließ Christian Schäfer die Konkurrenz rasch hinter sich und gewann im Finale gegen Susanne Gronenberg mit 4:0 und 4:1. Für den Dürener war dies im doppelten Sinn eine Premiere, da er erst in der Corona-Zeit vom Blindenfußball zu Tennis wechselte und auf dem Lüneburger Sandplatz sein erstes Turnier spielte.
Die Stimmung an dem wettertechnisch begünstigten Wochenende war bei Spielenden, Schiedsrichtern und Helfenden fast durchgängig bestens - lediglich die Zugausfälle in Norddeutschland trübten die Stimmung am Sonntag Morgen ein wenig, konnte doch ein Favorit, Miro Miletic, daher nicht anreisen.
Zusätzlich war am Samstag das Inklusionsmobil des TNB zwischen 12 und 15 Uhr auf der Anlage zu Besuch.
Der erste Hanse-Cup wurde von der Sparkassenstiftung Lüneburg und der LüWoBau-Stiftung unterstützt.
INKLUSIONSSCHILDER SIND AN THC ÜBERGEBEN WORDEN
Sie gehen an Vereine, die für das Thema Inklusion besonders offen sind und auch bereits die ersten Aktionen gestartet haben.
Die ersten Inhaber der neuen Schilder sind der THC Lüneburg, der TC Schlosspark und der TV Bierden.
Der TNB hat als erster Landesverband im Deutschen Tennis Bund ein Konzept mit dem Titel „Inklusion im TNB“ verabschiedet, das in den letzten Monaten und Jahren Schritt für Schritt umgesetzt wurde und weiterhin umgesetzt wird.
Viele Vereine wissen nicht, wie Inklusion im Verein funktionieren könnte. Dabei birgt die Tennislandschaft mit all ihren Verbänden und Vereinen als bedeutender Akteur des organisierten Sports viele Chancen und Möglichkeiten, innerhalb seiner Strukturen für das Thema Inklusion zu sensibilisieren und die Integration von Menschen, die bislang nicht zur klassischen Tennis-Klientel gehörten, zu fördern. Für Vereine eröffnen sich zahlreiche Perspektiven, Chancen und Potenziale, das Vereinsleben zu erweitern und zu bereichern, wenn sie sich inklusiv strukturieren.